72. AUSSER IN ZION KEIN FRIEDEN?

 

Eine Aussage Joseph Smiths wurde 1882 im Compendium, S. 271, veröffentlicht, wo er erklärt:

 

Die Zeit wird bald kommen, wann niemand woanders Frieden finden wird, außer in Zion [Independence, MO] und ihren Pfählen.“

 

Seit dieser Prophezeiung sind mehr als 160 Jahre vergangen, und sie ist heute ebenso wie damals nicht wahr.

 

 

73. W. W. PHELPS STARB EINFACH ZU FRÜH!

 

Joseph Smith prophezeite durch Offenbarung, dass W. W. Phelps den Tod nicht schmecken würde, bis Jesus käme. Mr. Phelps prahlte oft privat und öffentlich den Heiligen gegenüber wegen dieses Segens, der ihm durch Offenbarung und Prophezeiung durch Joseph gegeben wurde. (Zitiert in Stenhouse, Rocky Mountain Saints, S. 42)

Phelps starb aber am 7. März 1872. Eine weitere eklatante, falsche Prophezeiung!

 

 

SCHLIESSLICH

nach dieser traurigen Litanei göttlichen Versagens einige wenige Prophezeiungen, die Joseph Smith eigentlich richtig getroffen hatte!

 

 

1. PRAHLERISCHE PROPHETEN

 

In LuB 3:4 (im Juli 1828 gegeben) finden wir folgendes:

 

Denn wenn ein Mensch auch viele Offenbarungen bekommt und Kraft besitzt, viele mächtige Werke zu tun, so muss er doch fallen und die Rache eines gerechten Gottes über sich bringen, wenn er sich seiner eigenen Stärke rühmt, den Rat Gottes für nichts achtet und den Eingebungen seines eigenen Willens und seiner sinnlichen Wünsche folgt.“

 

Behalten Sie nun diese Prophezeiung im Hinterkopf, während wir einige Jahre in die Zukunft gehen. Ende Mai 1844 verkündete Smith folgendes: „Ich habe mehr zu prahlen als jemals ein Mensch. Ich bin der einzige Mensch seit den Tagen Adams, der je in der Lage war, eine Kirche zusammenzuhalten... Weder Paulus, Johannes, Petrus noch Jesus konnten es. Ich prahle damit, dass kein Mensch je solch ein Werk wie ich zustande brachte. Die Jünger Jesu rannten von ihm weg, aber die Heiligen der Letzten Tage rannten bis jetzt nicht von mir weg.“

Nur 30 Tage nach dieser Prahlerei, am 27. Juni 1844, wurde Joseph Smith von einem Pöbelhaufen im Carthage-Gefängnis ermordet. Er fiel und zog die Rache eines gerechten Gottes auf sich. Natürlich sehen unsere HLT-Freunde es anders; aber zumindest dieses Mal hatte Joseph richtig prophezeit!

 

 

2. JACKSON COUNTY WIRD VERWÜSTET WERDEN

 

Eine nicht aufgezeichnete Prophezeiung von ca. 1839, von der in Morris, Prophecies of Joseph Smith and their Fulfillment, S. 180, berichtet wird. Joseph riet General Doniphan in Jackson County, Missouri, kein Besitz zu erwerben, weil „Gottes Zorn über Jackson County hängt. Gottes Volk ist rücksichtslos daraus vertrieben worden und du wirst den Tag erleben, wann sie von Feuer und Schwert heimgesucht werden wird. Der Herr der Heerscharen wird sie hinwegfegen mit dem Besen der Vernichtung. Die Felder und Farmen und Häuser werden vernichtet werden und nur die Schornsteine werden bleiben, um die Verheerung zu markieren.“

1863 wurde den Unionstruppen befohlen, alle Häuser und Felder in Jackson County zu verbrennen, wegen der Anti-Union-Guerilla-Kriegsführung der Bewohner. Dies wurde als die schlimmste Gräueltat des Krieges angesehen.

 

 

3. PROPHEZEIUNG ÜBER STEPHEN A. DOUGLAS

 

Laut History of the Church 5:393-398 prophezeite Joseph Smith am 18. Mai 1843 Stephen A. Douglas, dass er nach der US-Präsidentschaft „streben“ wird und dass er, falls er sich je gegen die Mormonen wenden würde, „das Gewicht der Hand des allmächtigen Gottes auf [sich] spüren wird“.

Douglas strebte tatsächlich die Präsidentschaft an, aber erreichte sie nicht. Die Mormonen behaupten, dass er es nicht erreichte, weil er sich gegen sie wandte. Diese Prophezeiung scheint aber wie die vorhergehende eine Fälschung der Herausgeber der History of the Church zu sein. Sie wurde vermutlich in William Claytons Tagebuch aufgezeichnet. Das Manuskript dieses Tagebuchs enthält aber keine Prophezeiung über Douglas. (Siehe Jerald and Sandra Tanner, Major Problems of Mormonism, Salt Lake City, 1989, 85-86.)

 

 

4. DIE MORMONEN WERDEN IHREN FEINDEN ENTKOMMEN

 

Laut History of the Church prophezeite Joseph Smith am 25. Febr. 1844, dass sich die Mormonen innerhalb von 5 Jahren außerhalb der Macht ihrer alten Feinde befinden würden.

Um 1849 hatten die Mormonen ihre Theokratie in Utah aufgerichtet und sie wurden zumindest eine Zeit lang nicht mehr von ihren Feinden geplagt. (Aber um 1857 schickten die U. S. eine Armee nach Utah, um der „Mormonen-Rebellion“ ein Ende zu setzen.)

 

 

5. EINE WEITERE ÜBER DIE RÜCKKEHR CHRISTI

 

Laut History of the Church 6:249-254 prophezeite Joseph Smith am 10. März 1844, dass der Herr in KEINEM Jahr erscheinen würde, in dem ein Regenbogen erscheint.

Natürlich erscheint weiterhin jedes Jahr der Regenbogen und Christus ist nicht gekommen. Diese Art von „Prophezeiung“ ist leicht zu machen und erfordert keine göttliche Inspiration.

 

 

6. PORTER ROCKWELL

 

Joseph Smith verhieß Orrin Porter Rockwell, seinem Leibwächter und dem großen „Zerstörenden Engel“, dass keine Kugel oder Klinge in den Händen seiner Feinde ihn verletzten würde, wenn er loyal, seinem Glauben treu bleiben und sein Haar nicht schneiden würde. Rockwell behielt sein Haar lang während der 35 Jahre des Kämpfens und zahlloser Feinde und starb im Bett nach einer anstrengenden Nacht des Zechens.

 

 

 

7. GUT UND BÖSE

 

Joseph Smith sagte, dass der Engel Moroni ihm erzählte: „Mein Name sollte unter allen Nationen, Geschlechtern und Sprachen für Gut und Böse gelten, oder dass man sowohl Gutes als auch Böses unter allen Völkern über [mich] sagen würde.“ Während „alle Nationen, Geschlechter und Sprachen“ ein wenig zu vermessen klingen mag, da die HLT-Kirche weltweit nur 100 Geschlechter und Sprachen erreicht hat, wird überall wo der Mormonismus in Erscheinung getreten ist, sowohl Gutes wie auch Böses über Smith gesagt.

 

 

8. INSPIRIERTE VERSION DER BIBEL

 

Joseph Smith sagte, dass es nicht der Wille des Herrn wäre, dass die Inspirierte Version des Teiles des Neuen Testaments in Zeitungen veröffentlicht werde. Er sagte, dass das Inspirierte Neue Testament und das Buch Mormon zusammen gedruckt werden würden. Die Reorganisierte Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage druckte und veröffentlichte 1892-1893 diese beiden Bücher zusammen und erfüllte somit die Prophezeiung.

 

 

9. UMSIEDELUNG IN DIE ROCKY MOUNTAINS

 

Diese Prophezeiung findet sich in der History of the Church unter dem 6. Aug. 1842 aus dem Tagebuch George Q. Cannons und in Anson Calls Tagebuch (hier wird von 1843 gesprochen), zitiert in Morris, Prophecies of Joseph Smith and their Fulfillment, Salt Lake City, 1926. Sie besagt, dass die Mormonen weiterhin Betrübnisse erleiden und schließlich in die Rocky Mountains umsiedeln und ein mächtiges Volk werden würden.

Joseph Smith schickte 1843 Kundschafter in den Westen, um nach einem Siedlungsplatz Ausschau zu halten und am 21. Febr. 1844 wies er die Zwölf noch einmal an, den Westen zu erkunden. Er zog Oregon, California und Texas, wie auch das große Becken als das nächste Zion in Betracht. [Quinn, S. 635] Die Mormonen siedelten tatsächlich in die Rocky Mountains und wurden zum mächtigsten Segment der Gesellschaft in Utah, wie auch zu einer einflussreichen Macht in mehreren anderen westlichen Staaten, eine Position, die sie beibehalten haben und weiterhin stärken werden.

Das Call-Tagebuch wurde tatsächlich erst Jahre später aus dem Gedächtnis heraus geschrieben und das Manuskript der History of the Church datiert nur auf 1845 (nach Joseph Smiths Tod), wo die Worte dieser Prophezeiung nur als Einfügung zwischen den Zeilen erscheint, und nur geschrieben worden sein konnte, nachdem die Mormonen in Utah angekommen waren. Somit sieht es so aus, dass diese „Prophezeiung“ eine Fälschung ist. (Siehe Jerald and Sandra Tanner, Major Problems of Mormonism, Salt Lake City, 1989, 85-86.)

Kapitel 13
"Falsche Prophezeiungen"
aus „Mormonism – Shadow or Reality?“ von Jerald und Sandra Tanner

"Falsche Prophezeiungen Joseph Smiths"
eine Zusammenstellung von Prophezeiungen Joseph Smiths, die sie sich nicht erfüllt haben
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