26. WURDE ZION NACH „EINER KURZEN ZEIT“ ERLÖST?

 

LuB 100:13, 15 (12. Okt. 1833) erklärt:

 

Jetzt gebe ich euch ein Wort über Zion. Zion wird erlöst werden, obgleich es eine kurze Zeit gezüchtigt wird... Lasst daher eure Herzen getrost sein, denn alle Dinge werden zum Besten derer zusammenwirken, die gerecht und zur Heiligung der Kirche wandeln.“

 

Wieder sind mehr als anderthalb Jahrhunderte vergangen, ohne dass sich diese Prophezeiung erfüllt hat. Im Sinne der Bedeutung für „eine kurze Zeit“ ist die Zeit der Züchtigung schon längst um und die Erlösung Zions hätte längst stattfinden müssen, aber es immer noch kein Anfang zur Sammlung in Zion und zum Aufbau der Gottesstadt mit samt dem Supertempel gemacht worden, was mit Erlösung Zions gemeint war.

 

 

27. 75 PROZENT FALSCH?

 

In einem Brief (5. Dez. 1833) an „die Heiligen im Exil in Missouri“ verkündete Joseph Smith:

 

Daher ist dies mein Rat, dass ihr eure Länder [in Missouri] behaltet, ja, bis zum Äußersten, und jedes legitime Mittel anwendet, um von euren Feinden Wiedergutmachung zu fordern, und betet Tag und Nacht zu Gott, dass er euch in Frieden und Sicherheit zu euren Ländern des Erbteils zurückbringe, und wenn der Richter sich weigert, dann wendet euch an die Exekutive, und wenn die Exekutive sich weigert, dann wendet euch an den Präsidenten, und wenn der Präsident sich weigert, und dann alle Dinge ebenfalls nicht helfen, nur allein Gott nicht, und ihr fortfahrt, Ihn mit euren dringenden Bitten zu bestürmen, wie die arme Frau den ungerechten Richter bedrängte, dann wird Er sich euch nicht verweigern und euren Feinden gegenüber das Urteil ausführen und seine eigenen Erwählten rächen, die Tag und Nacht zu Ihm schreien. Seht, Er wird sich euch nicht verweigern. Er wird mit zehntausend seiner Heiligen kommen und all Seine Widersacher werden durch den Atem Seiner Lippen vernichtet werden. (History of the Church, Bd. 1, S. 450-451)

 

Zum Unglück der Mormonen ereignete sich nichts von dem, auch bis heute nicht. Sie behielten ihre Ländereien in Missouri nicht. Der Gott des Mormonismus vernichtete niemals ihre Feinde, und eigentlich vertrieben genau diese Feinde sie aus dem Staat! Das Einzige, bei dem Smith richtig lag, war, dass sie bei allen Autoritäten Gesuche einbrachten und sie abgelehnt wurden. 25% Richtigkeit reicht gemäß Deuteronomium 18:20-22 aber nicht aus.

 

 

28. RACHE AN DEN FEINDEN

 

Laut History of the Church 1:455 sagte Joseph Smith am 10. Dez. 1833 den Heiligen, dass sie ihre Ländereien in Missouri behalten und rechtmäßige Wiedergutmachung von ihren Feinde ersuchen sollten. Sollten sie sie nicht bekommen, wird Gott mit „zehntausend seiner Heiligen“ an ihnen Rache üben und all ihre Widersacher werden vernichtet werden.

Die Mormonen verloren all ihre Ländereien in Missouri. Sie ersuchten rechtmäßige Wiedergutmachung, aber waren erfolglos, ihre Feinde wurden nicht vernichtet, ihre Untaten wurden nicht gerächt, die Mormonen wurden aus Missouri vertrieben.

 

 

29. ZION SOLL NICHT AUS SEINEM PLATZ BEWEGT WERDEN

 

LuB 101:17-20 (16. Dez. 1833) prophezeit: „Zion soll nicht aus seinem Platze bewegt werden, auch wenn seine Kinder zerstreut sind. Diejenigen, die übrig bleiben und reines Herzens sind, werden samt ihren Kindern mit Gesängen ewiger Freude zurückkehren und zu ihren Erbteilen zurückkommen, um die wüsten Plätze Zions aufzubauen. Und all dies soll geschehen, damit die Worte der Propheten erfüllt werden. Sehet, es ist kein andrer Ort bestimmt als der, den ich bestimmt habe, auch soll für das Werk der Sammlung meiner Heiligen kein andrer bestimmt werden, als der, den ich geboten habe...“

 

Zu allererst, die Mormonen wurden vertrieben. Zweitens, diejenigen, die vertrieben wurden, kehrten nie wieder mit ihren Kindern zurück, um in ihre Erbteile zurückzukommen. Drittens, ein wenig mehr als ein Jahrzehnt danach wurde der Sammlungsort der Heiligen nach Utah verlegt, obwohl der HLT-Gott verkündete: „auch soll kein andrer Ort bestimmt werden“. Drei Schläge und Joseph Smith ist draußen!

 

 

30. DER MARSCH DES ZIONSLAGERS

 

In LuB 103:15ff (24. Febr. 1834) gibt es eine Prophezeiung in Bezug auf das Zionslager:

 

... (V. 15) Sehet, ich [Gott] sage euch: Die Erlösung Zions muss notwendiger Weise durch Macht kommen... (V. 19) Verzagt also nicht... (V. 20) Meine Engel sollen euch vorangehen und auch meine Gegenwart, und mit der Zeit werdet ihr das gute Land besitzen... (V. 24) Und wenn meine Feinde gegen euch heraufkommen, um euch aus meinem guten Lande zu vertreiben, das ich zum Land Zion geweiht habe, selbst aus euren eignen Ländern... sollt ihr... ihnen fluchen. Und wem immer ihr flucht, dem will ich fluchen, und ihr sollt mich an meinen Feinden rächen.“

 

Lassen wir für einen Augenblick die völlig unbiblische Theologie von all diesem (Jesus sagte, dass wir für unsere Feinde beten und sie nicht verfluchen sollen; und nirgends bittet Gott Sein Volk Ihn zu rächen!) beiseite, so ist dies immer noch eine fehlgeschlagene Prophezeiung. Das Zionslager war ein bewaffneter Kreuzzug der Mormonen, der durch „Offenbarung“ nach Missouri ausgesandt wurde, um ihre Mitheiligen der Letzten Tage dort zu retten. Tatsächlich war der Marsch des Zionslagers ein miserabler Fehlschlag und somit auch die Prophezeiung über Gottes Gegenwart, die vor ihnen hergehen und ihre Feinde verfluchen sollte!

Das Zionslager wurde im Juli aufgelöst. Cholera dezimierte sie und das Unternehmen brachte die Heiligen nicht in ihre Heime zurück. Sie kehrten nicht als Zionslager zurück. Die Mormonen sahen sich weiterhin heftigem Widerstand gegenüber. Die Mormonen siegten nie über ihre Feinde.

 

 

31. DIE VEREINIGTE ORDNUNG

 

In LuB 104:1 (23. April 1834) wird eine Prophezeiung in Bezug auf die HLT-Einrichtung „Vereinigte Ordnung“ (eine theokratische, kommunistische Methode, Eigentum und Güter zu verteilen und zu kontrollieren) gegeben:

 

...Ich gebe euch Rat und Gebot über alles Eigentum, das der Ordnung gehört, die ich zu organisieren und gründen befohlen habe, eine Vereinigte Ordnung zu sein, eine ewige Ordnung zum Wohle meiner Kirche und zum Heil der Menschen, bis ich komme,...“

 

Die HLT-Geschichte offenbart, dass diese „ewige“ Ordnung bald danach aufgelöst wurde, weil sie versagte. Es ist offensichtlich, dass die Mormonen heute keine gemeinschaftliche Methode im Umgang mit Eigentum praktizieren. Wenn überhaupt, dann sind sie für den Kapitalismus und gegen den Kommunismus. Dies ist eine der eklatantesten falschen Prophezeiungen Joseph Smiths.

 

 

32. DIE ZEIT IST NAHE

 

LuB 104:59 (23. April 1834):

 

...zum Aufbau meiner Kirche und meines Reiches auf Erden, und um mein Volk vorzubereiten auf die Zeit, wann ich bei ihnen weilen werde, welche Zeit nahe ist.“

 

Auch hier wird der Begriff „nahe“ bis ins Unendliche ausgeweitet, da Jesus Christus immer noch nicht unter uns weilt.

 

 

33. MORMONENSCHULDEN WERDEN BEZAHLT WERDEN

 

LuB 104:78-83 (23. April 1834):

 

Und weiter, wahrlich, ich sage euch betreffs eurer Schulden: Sehet, es ist mein Wille, dass ihr alle eure Schulden bezahlt. Es ist mein Wille, dass ihr euch vor mir demütigt und diese Segnung durch euren Fleiß, eure Demut und euer gläubiges Gebet erlangt. Und wenn ihr fleißig und demütig seid und im gläubigen Gebet ausharrt, sehet, so will ich die Herzen derer erweichen, denen ihr etwas schuldet, bis ich euch Mittel zu eurer Erlösung senden werde. Schreibt daher sofort nach New York, wie es durch meinen Geist eingegeben werden wird, und ich will die Herzen derer, denen ihr schuldet, erweichen, dass es ihnen aus dem Sinn genommen wird, euch in Bedrängnis zu bringen. Und wenn ihr demütig und getreu seid und meinen Namen anruft, sehet, so will ich euch den Sieg verleihen. Ich verheiße euch, dass ihr diesmal aus eurer Knechtschaft befreit werden sollt.“

 

Joseph Smith und andere prominente Mormonen mussten nach Kirtland fliehen, um ihren Schuldnern zu entgehen, und ließen tausende Dollar Schulden unbezahlt zurück. Schließlich meldete Smith den Bankrott an.

 

 

34. DEN ZERSTÖRER AUSGESANDT

 

In LuB 105:13-15 (22. Juni 1834) wurde eine Prophezeiung gegeben:

 

Deshalb ist es weise, dass meine Ältesten eine kurze Zeit auf die Befreiung Zions warten; denn ich verlange nicht von ihnen, dass sie die Schlachten Zions schlagen, sondern ich werde erfüllen, was ich in einem früheren Gebote gesagt habe: Ich will eure Schlachten schlagen. Sehet, ich habe den Zerstörer ausgesandt, meine Feinde zu vernichten und zu verheeren; und ehe viele Jahre vergangen sind, werden sie nicht mehr übrig geblieben sein, mein Erbteil zu entheiligen und meinen Namen in den Ländern zu verlästern, die ich für die Sammlung meiner Heiligen geweiht habe.“

 

Beachten Sie, dass der HLT-Gott sagt: „ich habe den Zerstörer ausgesandt {schon ausgeführt}...“. Die Geschichte zeigt, dass die Feinde der Mormonen nicht vernichtet oder verheert wurden, und auch nicht bis auf den heutigen Tag! Der „Zerstörer“ muss irgendwie langsam sein! Dies ist eine weitere Prophezeiung, die vereitelt wurde (LuB 3:3), da die Mormonen danach immer noch verfolgt und ungefähr 5 Jahre später immer noch aus „Zion“ vertrieben wurden!

 

 

35. DIE UMSIEDELUNG IN DIE JACKSON-GRAFSCHAFT

 

In einem Brief an den Hohen Rat (16.8.1834) verkündete Joseph Smith:

 

...Ich werde nun damit fortfahren, euch solchen Rat zu erteilen, wie der Geist des Herrn diktieren möge... [du sollst die Gemeinden] jede Mühe auf sich nehmen [lassen], sich in jenen Regionen zu sammeln und dort anzusiedeln, bereit zu sein, in zwei Jahren vom kommenden 11. September an nach Jackson County überzusiedeln, dies ist die festgelegte Zeit für die Erlösung Zions...“

 

Nun, die Gemeinden siedelten nicht am 11. September 1836 nach Jackson County über. Auch wurde „Zion“ zu jener Zeit nicht erlöst, wie die Kirchengeschichte selbst zeigt. 1839 gaben die Mormonen Missouri endgültig auf. Hatte sich der Heilige Geist geirrt oder einfach nur Joseph?

 

 

36. „...56 JAHRE SOLLTEN DIE SZENE AUFROLLEN.“

 

Hier ist ein Beispiel vom 14. Febr. 1835 von Smiths eigenen Prophezeiungen über das Zweite Kommen, das mit obiger Prophezeiung übereinstimmt:

 

Präsident [Joseph] Smith erklärte dann, dass die Versammlung einberufen worden war, weil Gott es geboten hatte, und es wäre ihm durch Vision und durch den Heiligen Geist bekannt gemacht worden. Er erzählte dann von einigen Umständen, die uns begleiten würden, während wir nach Zion reisten, Prüfungen und Leiden... es wäre der Wille Gottes, dass sie weiterhin den Weinberg zum letzten Mal beschneiden sollten, denn das Kommen des Herrn wäre nahe, ja, 56 Jahre würden die Szene aufrollen.“ (History of the Church, Bd. 2, Seite 182)

 

Nun würden 56 Jahre das Kommen des Herrn auf das Jahr 1891 festlegen, was mit allen vorangehenden Prophezeiungen zu diesem Thema übereinstimmen würde, aber was mit der Realität und der Geschichte nicht übereinstimmt!

Smith fügte später hinzu, dass die Szene, wenn er ein gewaltsames Ende finden würde, gute 10 Jahre früher aufgerollt werden würde. Nun, 1881 und 1991 kamen und gingen ohne Wiederkehr Christi. Ein weiterer Fehlschlag einer exakten Prophezeiung.

 

37. ORSON HYDES VORBEREITUNG FÜR DIE RÜCKKEHR DER JUDEN:

 

Joseph Smith prophezeite am 14. Febr. 1835, dass Orson Hyde nach Jerusalem gehen würde und „durch deine Hände wird der Allerhöchste ein großes Werk tun, das den Weg bereiten und die Sammlung dieses Volkes sehr erleichtern wird.“ [Morris, Prophecies of Joseph Smith and their Fulfillment, S. 261]

Orson ging tatsächlich nach Jerusalem, aber tat nichts, was die Sammlung sehr erleichterte, die sich auch nicht vor 100 Jahren danach ereignete.

 

 

38. DIE BESCHNEIDUNG DER VISION IN LuB 137

 

1976 wurde der 137. Abschnitt von Lehre und Bündnisse (LuB) der Generalkonferenz der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage zur Abstimmung vorgelegt, um als Heilige Schrift „bestätigt“ zu werden. Es handelt sich um eine Erzählung über eine Vision, die angeblich von Joseph Smith in Kirtland, OH, am 21. Januar 1836 gesehen wurde.

Den Mitgliedern, die über diesen neuen Zusatz zur Heiligen Schrift abstimmten, wurde von „den Brüdern“ aber nicht gesagt, dass ganze Abschnitte (216 Wörter) der eigentlichen Offenbarung, wie sie in The History of The Church aufgezeichnet ist, bequemer Weise aus der Version weggelassen wurden, die in LuB aufgenommen werden sollte. Der Grund für dieses Weglassen war, dass vier offensichtlich falsche Prophezeiungen in dem Teil der Offenbarung enthalten waren, der herauszensiert wurde. Dies waren Prophezeiungen, die so offensichtlich falsch waren, dass sogar der durchnittliche HLT-Leser sie herauslesen würde. Deshalb verschwanden sie im „schwarzen Loch“ der Mormonengeschichte.

Was genau waren diese fehlenden Teile? Nun, wendet man sich dem offiziellen Geschichtsbericht der HLT-Kirche zu, der von der kircheneigenen Verlagsgesellschaft veröffentlicht wurde, kann man mit Leichtigkeit die fehlenden Prophezeiungen finden. Hier finden wir, was nicht im neuen Abschnitt 137 der LuB zu finden ist:

 

[Joseph Smith:] „...Ich sah die Zwölf Apostel des Lammes, die jetzt auf der Erde sind, die die Schlüssel dieses letzten Dienstes tragen, in einem fremden Land in einem Kreis zusammenstehen, sehr erschöpft, mit zerfetzter Kleidung und geschwollenen Füßen, ihre Augen nach unten gerichtet, und Jesus stand in ihrer Mitte und sie sahen ihn nicht. Der Erlöser schaute auf sie und weinte.

Ich sah auch Elder M'Lellin im Süden, wie er auf einem Hügel stand von einer großen Menge umgeben, und er predigte ihnen, und ein lahmer Mann stand vor ihm, gestützt von seinen Krücken; er warf sie auf sein Wort hin weg und hüpfte durch die mächtige Kraft Gottes wie ein Hase.

Auch sah ich Elder Brigham Young in einem fremden Land stehen, im entfernten Süden und Westen, an einem öden Ort, auf einem Felsen inmitten von ungefähr einem Dutzend Farbiger, die feindlich gesinnt zu sein schienen. Er predigte ihnen in ihrer eigenen Sprache und der Engel Gottes stand über seinem Haupt mit einem gezogenen Schwert in seiner Hand, um ihn zu beschützen, aber er sah ihn nicht.

Und schließlich sah ich die Zwölf im celestialen Reich Gottes. Ich sah auch die Erlösung Zions und viele Dinge, die die Zunge des Menschen nicht vollkommen beschreiben kann.“

 

Nun, wenn dies wahr wäre, wäre es eine inspirierende und wundervolle Verkündung! Zum Unglück für die gläubigen HLT offenbart ein kurzer Blick auf die offizielle Geschichte der Kirche die darin enthaltenen falschen Prophezeiungen.

Zu allererst behauptete Smith, dass er seine (ursprünglichen) zwölf HLT-Apostel sah. Dies kann man sich schwer vorstellen, da es zwischen Smith und der Mehrheit der Apostel schon eine Spaltung gab, die mit dem Missklang in Kirtland, Ohio, begann. Der erste Teil der „fehlenden Worte“ zeigt seine kaum unterschwellige Tadelung ihres Widerstands gegen seinen Willen: „...erschöpft...zerfetzt...Augen nach unten gerichtet...Der Erlöser schaute auf sie und weinte.“ Smith rief sie auf, sich ihm anzuschließen und sich seiner vollen Autorität zu unterwerfen. Das ist die Karotte, die im letzten Teil angeboten wird: „Schließlich sah ich die Zwölf im celestialen Reich Gottes.“

Wie auch immer, sein „so spricht der Herr“ muss wenig Wirkung auf sie gehabt haben, da mindestens sieben der zur Diskussion stehenden Zwölf bald exkommuniziert wurden oder von der Kirche abfielen: John F. Boynton & Luke S. Johnson (1837), Lyman Johnson (1838), William E. M'Lellin (ca. 1838), Thomas B. Marsh & Orson Hyde (1838) und William Smith (1845).

Wie konnten sie unter jenen Umständen je das celestiale Reich erworben haben? Sie konnten es nicht! Sie wurden nicht nur durch den Akt des Abfalls oder der Exkommunikation verflucht, sondern sie fielen auch der Denunziation durch die HLT-Kirchen-eigene Heilige Schrift zum Opfer. LuB. 84:40-41 erklärt deutlich:

 

Darum empfangen alle diejenigen, die das Priestertum erhalten, diesen Eid und Bund meines Vaters, den er weder brechen noch hinwegtun kann. Wer aber den Bund bricht, nachdem er ihn empfangen hat, und sich gänzlich von ihm abwendet, wird weder in dieser noch in der nächsten Welt Vergebung der Sünden erlangen.“

 

Obwohl einige dieser Männer später zur Kirche zurückkehrten, entsprach keiner von ihnen nahe genug den Standards, die notwendig waren, um den höchsten Grad der Herrlichkeit zu erhalten. Die Mehrheit blieb lebenslang von der Kirche weg. Deshalb war die prophetische Äußerung „Schließlich sah ich die Zwölf im celestialen Reich Gottes.“ offensichtlich falsch. Sie wäre sogar falsch gewesen, wenn nur ein Apostel außerhalb der Herde geblieben wäre.

Zweitens hat sich die Vision in Bezug auf M'Lellin, wie er im Süden predigte und Wunder wirkte, nie bewahrheitet, da er von der Kirche abfiel, ohne je Derartiges getan zu haben! (siehe oben)

Drittens, obwohl Brigham Young die Mormonen nach Westen brachte und ein großer Kolonisierer und Redner war, trat die Vision über Brigham Young, dass er „Farbigen“ in ihrer eigenen Sprache an einem fremden und entfernten Ort im Südwesten predigte niemals ein, oder es gibt zumindest keine Spur davon in den sehr in Einzelheiten gehenden Berichten und Tagebüchern in Bezug auf seine Regentschaft als Prophet.

Schließlich wurde Zion (Independence, MO) nie erlöst; Zion ist in den mehr als 175 Jahren, seit die Prophezeiung gemacht wurde, nie erlöst worden (mehr über Zion siehe unten). Ist es da ein Wunder, dass die Brüder es vorzogen, die gesamten Klötze dieser „inspirierten“ Offenbarung zu entfernen? Vier falsche Prophezeiungen gegen den Preis von einer!

(Zitiert aus „Upon this Prophet, I will build my Church“, Ed Decker und William Schnoebelen)

 

 

39. DER SCHRECKLICHE TAG DES HERRN IST NAHE

 

In LuB 110:16 (3. April 1836) finden wir folgende Prophezeiung:

 

Deshalb sind die Schlüssel dieser Evangeliumszeit in eure Hände gelegt worden, und hierdurch könnt ihr wissen, dass der große und schreckliche Tag des Herrn nahe ist, ja vor der Türe steht.“

 

Mehr als 170 Jahre sind vergangen und jener „schreckliche Tag des Herrn“ ist nicht gekommen. Eine weitere misslungene Prophezeiung!

 

 

40. DER SCHATZ DER STADT SALEM GEHÖRT EUCH

 

LuB 111 (6. Aug. 1836) enthält eine sehr merkwürdige Offenbarung über Schätze in Salem, MA:

 

Offenbarung, gegeben durch den Propheten Joseph Smith, zu Salem, Massachusetts, am 6. August 1836. History of the Church, Bd. 2: 465-466. Zu dieser Zeit waren die Führer der [HLT-] Kirche wegen ihrer Arbeiten im kirchlichen Dienst stark verschuldet. (Einleitung in der engl. Ausgabe)

 

Ich habe viele Schätze in dieser Stadt für euch, zum Wohle Zions. Es gibt in dieser Stadt viele Menschen, die ich zu bestimmter Zeit durch euch zum Wohle Zions aus ihr sammeln werde... ich werde diese Stadt zu bestimmter Zeit in eure Hände geben, damit ihr Macht über sie habt und sie eure Geheimnisse nicht entdecken werden; und ihr Reichtum an Gold und Silber soll euer sein. Seid eurer Schulden wegen nicht in Sorge, denn ich werde euch Macht geben, sie zu bezahlen... Der Ort, wo ihr euch nach meinem Willen vorzugsweise aufhalten sollt, wird euch durch den Frieden und die Macht meines Geistes, der euch zuströmen wird, bezeichnet werden. Diesen Ort könnt ihr pachten. Erkundigt euch fleißig nach den älteren Einwohnern und Gründern dieser Stadt. Denn in dieser Stadt gibt es mehr als einen Schatz für euch.“ (LuB 111:2-10)

 

Weder Joseph Smith noch die anderen HLT-Führer fanden jemals irgendwelche Schätze in Salem, auch seitdem kein Mormone. Die „vielen Menschen“ wurden nie aus ihr herausgesammelt, da nur 13 aus der gesamten Stadt getauft wurden, und sie fiel auch nie in mormonische Hände. Das prophezeite Silber und das Gold wurde nie gefunden. Sie kehrten im September nach Kirtland, OH, ohne Geldmittel zurück, um ihre Schulden zu bezahlen! Diese Prophezeiung schlägt in jeder Beziehung fehl!

 

 

41. KIRTLANDS MORMONENBANK WIRD GEDEIHEN

 

Im Jan. 1837 verkündeten die HLT-Führer, „dass die Heiligen in die Kirtland Safety Society investieren sollten.“ Wilford Woodruff's Journal berichtet am 6. Jan. 1837, dass Joseph Smith verkündete, „dass er [Joseph Smith] an jenem Morgen das Wort des Herrn zum Thema der Kirtland Safety Society empfangen hatte“, und „wenn wir die Gebote beachten würden, die der Herr an jenem Morgen gegeben hatte, würde alles gut werden“. [zitiert in Mormonism – Shadow or Reality?, Tanner, S. 531] John F. Boynton, Apostel, sagte, dass er es so verstanden hätte, dass die Bank gegründet wurde, weil es der Wille Gottes war (History of the Church 2:509-510). Joseph Smith prophezeite, dass die Bank wie Aarons Stab andere Banken verschlingen „und wachsen, blühen... und überleben“ würde, „während alle anderen ruiniert werden würden“. (Zion's Watchman vom 24. März 1838, wie in Brodie, S. 195, zitiert)

Die Kirtland Safety Bank, die in Anti-Banking Company umbenannt wurde, wurde am 2. Nov. 1836 organisiert. Es misslang, für sie eine Lizenz vom Staat zu bekommen, und Joseph Smith und Sidney Rigdon wurden verurteilt und mit $1000 für illegale Bankgeschäfte bestraft. Die Bank verschluckte keine anderen Banken, sondern sie schlug aufs Übelste fehl. Diejenigen, die in sie investiert hatten, verloren ihre Investition. (Comprehensive History of the Church 1:401-402)

 

 

42. DIE KIRTLAND „ANTI-BANKING SOCIETY“

 

Eine falsche Prophezeiung aus dem Latter-say Saint Messenger and Advocate (April 1837):

 

Dieser Ort [Kirtland, Ohio] muss aufgebaut werden und wird aufgebaut werden und jeder Bruder, der die Gelegenheit ergreift und hilft, diese [Land-]Verträge zu sichern, wird reich werden.“

 

Diese fiel mit einem „Crash“ zusammen! Die Mormonen wurden aus Ohio vertrieben und niemand wurde reich, indem er diese Landverträge sichern half. Ironischer Weise verloren die Männer, die Smith halfen, alles bis aufs Hemd und Smith selbst ging Bankrott, wegen seines „Spaßgeld“-Planes in der Kirtland Anti-Banking Society, und floh vor seinen Gläubigern bei Nacht und Nebel.

 

 

43. THOMAS MARSCHS „GROSSE WERKE“?

 

Am 23. Juli 1837 wurde Thomas B. Marsh eine persönliche Offenbarung gegeben und in LuB 112:3-12 aufgezeichnet. Zu der Zeit, als diese Prophezeiung gegeben wurde, war Marsh der Führer über 12 Apostel der HLT-Kirche.

Hier sind Schlüsselauszüge daraus:

 

...du [Marsh] wirst von meinem Namen Zeugnis geben, nicht allein den Nichtjuden, sondern auch den Juden; und du sollst mein Wort zu den Enden der Erde aussenden... denn ich, der Herr, habe ein großes Werk für dich zu tun zur Verkündigung meines Namens unter den Menschenkindern... du bist erwählt, und dein Weg liegt in den Bergen und unter vielen Völkern. Durch dein Wort sollen viele Hohe erniedrigt und viele Niedrige erhöht werden. Deine Stimme soll dem Übertreter eine Zurechtweisung sein, und dein Verweis die verderbte Zunge des Lästerers zum Schweigen bringen. Sei demütig, und der Herr, dein Gott, wird dich bei der Hand führen und deine Gebete beantworten. Ich kenne dein Herz und habe deine Gebete wegen deiner Brüder gehört... Bete für deine Brüder vom Rate der Zwölfe. Ermahne sie mit Ernst um meines Namens willen. Weise sie all ihrer Sünden wegen zurecht und sei meinem Namen getreu vor mir...“

 

Tatsächlich wurde Marsh nach weniger als zwei Jahren am 17. März 1839 aus der HLT-Kirche exkommuniziert. Obwohl er sich ungefähr 20 Jahre später der Kirche wieder anschloss, vollbrachte er keines dieser mächtigen Werke, die in der obigen Prophezeiung aufgelistet werden. Die meiste Zeit während seiner 20-jährigen Abwesenheit war er in der Tat ein erbitterter Feind der Mormonenkirche.

 

 

44. DIE SCHLÜSSEL, DIE SCHLÜSSEL, WER HAT DIE SCHLÜSSEL?

 

Eine ziemlich selbstbedienende Prophezeiung erscheint in LuB 112:15 (23. Juli 1837):

 

„...empört euch nicht gegen meinen Diener Joseph, denn wahrlich, ich sage euch, ich bin mit ihm, und meine Hand soll über ihm sein, und die Schlüssel, die ich ihm und auch euch gegeben habe, sollen nicht von ihm genommen werden, bis ich komme.“

 

Diese Offenbarung wurde Thomas B. Marsh gegeben, der damals das Oberhaupt der Zwölf Apostel war. Die Probleme hiermit sind zweifach. Erstens, Smith wurde 1844 ermordet und zweitens, der Herr war nicht gekommen. Das bedeutet, dass die Schlüssel von ihm hätten genommen werden müssen, sonst hätte Brigham Young sie nicht gehabt und wäre ein falscher Nachfolger gewesen.

Die Mormonen könnten sagen: „Nun gut, die Verheißung bezieht sich auch auf Marsh als Empfänger.“ Aber dies könnte nicht stimmen, weil der Herr sicherlich gewusst hätte, dass Marsh 2 Jahre später exkommuniziert worden wäre und alle Schlüssel des Priestertums wären ihm entzogen worden (siehe #15). Obwohl sich Marsh sich wieder der Kirche anschloss, wurde er nie wieder ein Apostel, auch hielt er nie wieder die „Schlüssel“, die er laut Verheißung der Prophezeiung halten würde, bis Jesus wieder käme. Somit behielten beide, Joseph Smith und Thomas Marsh, die verheißenen Schlüssel nicht.

 

 

45. NASA, BITTE MIT JOSEPH SMITH TELEPHONIEREN!

 

Joseph Smith, mit seinen Bankgeschäften nicht zufrieden, versuchte auch in Exobiologie und Astronomie mitzumischen. Er verkündete 1837:

 

Die Bewohner des Mondes haben eine einheitlichere Größe als die Bewohner der Erde und sind 6 Fuß [1,83 m] groß. Sie kleiden sich sehr ähnlich dem Quaker-Stil & im Stil ziemlich einheitlich, bzw. es gibt nur eine Kleidermode. Sie werden sehr alt, im Allgemeinen fast 1000 Jahre.“ Dies ist die Beschreibung wie sie von Joseph Smith, dem Seher, abgegeben wurde. (Journal of Oliver B. Huntington, Bd. 3, S. 166, maschinengeschriebene Kopie an der Utah State Historical Society)

 

Obwohl Mormonen versuchen werden zu leugnen, dass Joseph Smith je diesen Unsinn lehrte, werden sie es von Brigham Young bestätigt finden, der dies ebenfalls lehrte, und letzterer fügte hinzu, dass auch in der Sonne Menschen leben! Offensichtlich hat die moderne Wissenschaft diese Prophezeiungen in den Ascheimer der üblen Science Fiction geschickt!

 

 

46. DIE MYSTERIÖSE MISSION DAVID W. PATTENS

 

Hier befindet sich in LuB 114:1 eine fehlgeschlagene Prophezeiung die, die am 17. April 1838 gegeben wurde und über persönliche Prophezeiungen spricht:

 

...so spricht der Herr: Es ist weise, dass mein Diener David W. Patten alle seine Geschäfte so rasch wie möglich abschließe und seine Waren veräußere, damit er nächstes Frühjahr in Begleitung anderer, selbst von Zwölfen – sich selbst mitgerechnet -, eine Mission erfülle, um in aller Welt von meinem Namen zu zeugen und frohe Botschaften zu verkündigen.“

 

Trauriger Weise wurde Patten am 25. Okt. 1838 getötet, während er die Mormonen in die Schlacht am Crooked River führte, bevor er diese Prophezeiung erfüllen konnte, nämlich im darauf folgenden Frühjahr auf Mission zu gehen. Mormonen haben gegen diese Tatsache zwei Argumente. Eines ist, dass Patten eigentlich auf eine Mission nach dem Tod in die Geisterwelt berufen wurde. Obwohl dies eine sehr kreative Antwort ist, widerspricht sie aber dem Vers, da er 1) auf eine Mission mit elf weiteren Männern gehen sollte, von denen keiner vor dem Frühjahr getötet worden ist, und 2) sagt der Vers, dass seine Mission an „alle Welt“ gerichtet war. Das konnte kaum einfach nur die Geisterwelt bedeutet haben.

Das andere Argument ist, dass er für die Mission nicht würdig war, also tötete ihn der Herr. Das Problem mit dieser Behauptung ist, dass Joseph Smith selbst verkündete: „Bruder David Patten war ein sehr würdiger Mann, von allen guten Menschen, die ihn kannten, geliebt... und er starb wie er gelebt hatte, ein Mann Gottes und stark im Glauben an eine herrliche Auferstehung... Eine seiner letzten Äußerungen seiner Frau gegenüber war: Was auch immer du tust, o, verleugne nicht den Glauben.“ (History of the Church, 3:171) Diese Erklärungen sind also nicht wasserdicht! Die Prophezeiung ist falsch!

 

 

47. JENER ARMSELIGE TEMPEL IN FAR WEST, MISSOURI!

 

Eine weitere Prophezeiung über den Tempel, der in Missouri gebaut werden sollte, befindet sich in LuB 115:1, 7-12 (26. April 1838):

 

Wahrlich, so spricht der Herr... Lasst die Stadt Far West ein heiliges und mir geweihtes Land sein, und es soll höchst heilig genannt werden, denn der Grund, worauf ihr steht, ist heilig. Deshalb gebiete ich euch, mir ein Haus zu bauen für die Sammlung meiner Heiligen, damit sie mich verehren können. Und fangt diesen kommenden Sommer damit an; legt die Grundlage und erledigt die vorbereitenden Arbeiten... So möge mein Volk von der Zeit an fleißig arbeiten, bis mein Haus vom Grundstein bis zum Schlussstein vollendet und nichts Unvollendetes mehr da ist.“

 

Der Tempel ist nie gebaut worden, obwohl 1838 die Grundsteine gelegt wurden. Bald nach dieser Offenbarung wurde Far West aufgegeben. Da dieses Werk seit anderthalb Jahrhunderten vereitelt worden ist, muss dies ein Werk von Menschen und nicht Gottes (LuB 3:3) gewesen sein. Wenn diese Prophezeiung richtig sein soll, dann haben Joseph Smith und seine Kameraden, im Halten der Gebote Gottes kläglich versagt.

weiter

Kapitel 13
"Falsche Prophezeiungen"
aus „Mormonism – Shadow or Reality?“ von Jerald und Sandra Tanner

"Falsche Prophezeiungen Joseph Smiths"
eine Zusammenstellung von Prophezeiungen Joseph Smiths, die sie sich nicht erfüllt haben
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